Timm Ulrichs, geboren am 31. 3. 1940 in Berlin; lebte von 1954 bis 1959 in Bremen und machte dort sein Abitur. Er studierte anschließend an der Technischen Hochschule Hannover Architektur, wurde zwischenzeitlich wegen diverser Klebzettelaktionen und der Erklärung Gottes zum Kunstgegenstand von der Hochschule verwiesen, nach Wiederaufnahme der Studien bis zum Vorexamen 1966 endgültiger Abbruch des Studiums; zwischenzeitlich Gelegenheitsarbeiter, als Künstler Autodidakt. Gründete 1961 eine „Werbezentrale für Totalkunst und Banalismus“ und firmiert seit 1966 als ‚Kunstbetrieb Timm Ulrichs, Hannover‘. Erste Einzelausstellung 1964, seit diesem Jahr auch zahlreiche Beteiligungen an Gruppenausstellungen; seit 1972 Professor am Institut für Kunsterzieher Münster der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Ulrichs hat wichtige Beiträge zur zeitgenössischen ‚konkreten Poesie‘ geliefert; er ist – darüber hinaus – heute einer der wichtigsten deutschen Konzept- und Aktionskünstler. Mitglied u.a. des Deutschen Künstlerbundes und des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie. Seit 1961 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Buch- und Katalogproduktionen.
* 31. März 1940
von Karl Riha
Essay
Wichtiger als eine ‚äußere Biographie‘, die nur äußerlich bleiben könnte, ist das, was Timm Ulrichs künstlerisch mit seinem ‚Ich‘ macht, wie er mit ihm und von ihm ausgehend agiert, wie er es in Kunstaktionen umsetzt und sich in ihnen preisgibt. Bezeichnend dafür ist bereits die erste spektakuläre Einzelaktion, ...